29. November 2024
Erfolgreicher Parlamentarier-Lunch «Erneuerbare Energien»
Die aeesuisse beider Basel lud am 28. November 2024 zu einem Parlamentarier-Lunch im Restaurant zur Stadtmühle in Liestal ein. Thema der Veranstaltung war das Potential der Elektromobilität für die zukünftige Netzstabilität. Der Anlass war mit rund 50 Teilnehmenden, darunter Regierungsrat Isaac Reber und zahlreiche Mitglieder des Landrates, gut besucht.
Thomas Tribelhorn, Präsident der aeesuisse beider Basel, leitete durch die Veranstaltung und durfte mit Daniel Laager, Pascal Barth und Dr. Luca Castiglioni Topvertreter der Branche und der Bundesverwaltung begrüssen.
Daniel Laager, Leiter E-Mobilität bei Primeo Energie, zeigte in seinem Referat die Herausforderungen, die sich für Verteilnetzbetreiber aus der Elektrifizierung des Schweizer Energiesystems ergeben. Er erklärte, wie die Elektromobilität durch bidirektionales Laden zur Flexibilität des Stromnetzes beitragen und so auch den benötigten Netzzubau reduzieren kann. Gleichzeitig gab er zu bedenken, dass es derzeit noch wesentliche technische Hürden für einen flächendeckenden Einsatz von V2X bzw. bidirektionalem Laden gibt, weil die E-Autos der meisten grossen Hersteller nur mit bestimmten Ladestationen kommunizieren können. Die Überwindung dieses Hindernisses ist eine zentrale Voraussetzung dafür, dass die Elektromobilität ihren Beitrag zum intelligenten Stromnetz der Zukunft leisten kann.
Pascal Barth ist bei Mobility verantwortlich für die Infrastruktur E-Fahrzeuge. Er stellte das sektorenübergreifende Projekt V2X-Suisse vor, das Mobility gemeinsam mit verschiedenen Partnern ab Herbst 2022 bis Frühling 2024 durchgeführt hat. Während dieser Zeit wurden 50 bidirektionale E-Autos in den regulären Carsharing-Betrieb von Mobility integriert. Im Rahmen von V2X-Suisse konnte die technische Machbarkeit verschiedener Anwendungsfälle (Vehicle-to-Home und Vehicle to Grid) bewiesen werden. Auch mit den Bedürfnissen der Kundschaft von Mobility liess sich die Nutzung von E-Autos als Batteriespeicher gut vereinbaren. Die Fahrzeuge waren in den allermeisten Fällen bei Reservationsantritt sehr gut geladen. Aktuell sind die Mehrkosten für den flächendeckenden Einsatz von V2X in der Mobility-Fahrzeugflotte aber noch zu deutlich zu hoch, um einen wirtschaftlichen Betrieb zu gewährleisten.
Den Abschluss machte Dr. Luca Castiglioni, Leiter des Forschungsprogramms Mobilität beim BFE. Er erläuterte die Sicht des BFE auf V2X und bidirektionales Laden und ging auf die durch das Stromgesetz veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen ein. Aus systemischer Perspektive sind der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Elektromobilität sehr kompatibel. Die Elektromobilität ermöglicht nämlich als flexibler Verbraucher die optimale Integration der erneuerbaren Energien durch Smart-Charging und V2X. Das im Juni angenommene Stromgesetz schafft nun gemäss Castiglioni die nötigen Rahmenbedingungen für den Betrieb von V2X. Es bleiben aber auch hier verschiedene Herausforderungen zu meistern, etwa die sektorübergreifende Kommunikation oder die Übermittlung der Preissignale an die Endkunden.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass die Elektromobilität in unserem zukünftigen, intelligenten und sektorübergreifenden Energiesystem eine zentrale Rolle spielen kann. Dafür braucht es aber weiterhin das Engagement aller involvierten Akteure, insbesondere der Verteilnetzbetreiber, Autohersteller und der Politik.